Dr. med. Henning Fischer

Die folgenden Impfempfehlungen der ständigen Impfkommission der Deutschen Ärzteschaft (STIKO)

       gelten seit dem Jahr 2000 für Erwachsene:

     - Tetanusimpfung: Tetanus ist eine sehr gefährliche, mit starken schmerzhaften Muskelkrämpfen
       einhergehende Erkrankung, die nicht selten zum Tode führt, da es keine spezifische Behandlung
       gibt. Die Infektion kann durch jede Wunde erfolgen, ganz besonders, wenn sie verschmutzt ist.
       Normalerweise werden alle Kinder gegen Tetanus grundimmunisiert (3 Impfungen in bestimmten
       Abständen), bei Erwachsenen ist dann meist nur eine Auffrischung nötig. Diese sollte im
       Verletzungsfall 5 Jahre nach der letzten Impfung erfolgen, sonst alle 10 Jahre.

     - Diphtherie-Impfung: die Diphtherie ist eine gefährliche Halsentzündung, die über ein bestimmtes
       Bakteriengift u.a. zu schweren Herzerkrankungen führen kann. In Deutschland hat es in den
       vergangenen Jahrzehnten kaum Diphtheriefälle gegeben, weil in der Vergangenheit alle Kinder
       geimpft wurden. Der Impfschutz läßt aber mit zunehmendem Lebensalter nach. In Rußland und
       anderen Ostblockstaaten gibt es derzeit eine große Diphtherie-Epidemie, es sind schon viele
       Menschen gestorben. Irgendwann werden die Erreger auch wieder Deutschland erreichen, da die
       Grenzen offen sind. Heute wird der Diphtherieschutz routinemäßig mit Tetanus zusammen
       aufgefrischt. Bei besonderem Risiko (Reisen in die GUS-Staaten, Umgang mit Übersiedlern) wird
       der Impfschutz auch unabhängig von Tetanus aufgefrischt, oder gar eine Grundimmunisierung
       vorgenommen. Es gibt einen Kombi-Impfstoff für Tetanus/Diphtherie/(Polio).

     - Polio-Impfung: die "Kinderlähmung", die bekanntermaßen nicht nur Kinder befällt, gilt in
       Deutschland derzeit als ausgerottet. Da es durch die Schluckimpfung zu einigen Fällen von
       "Impfpolio" gekommen ist, wird die Impfung falls erforderlich (z.B. für Auslandsreisen) nur noch
       mit abgetötetem Impfstoff durchgeführt (als Spritze). Jeder Mensch sollte eine Grundimmunisierung
       von 3 Impfungen haben. Eine Auffrischung wird in diesen Fällen alle 10 Jahre empfohlen. Seit geraumer
       Zeit kann mit einem Dreifachimpfstoff gegen Tetanus/Diphtherie/Polio geimpft werden.

     - FSME-Impfung: es handelt sich bei der FSME um eine Viruserkrankung der Gehirnhäute, die zu
       bleibenden Schäden führen kann. Die Viren werden in bestimmten Regionen (Endemiegebiete) von
       Zecken übertragen. Es kann etwa jede 50.-100. Zecke infektiös sein. Die Impfung sollte
       durchgeführt werden, wenn jemand im Endemiegebiet wohnt oder dort in der freien Natur Urlaub
       machen will. In Herford und Umgebung gibt es keine FSME. Die Grundimmunisierung erfolgt mit
       3 Spritzen, alle 3 Jahre wird aufgefrischt. Die Impfung soll in seltenen Fällen Reizerscheinungen an
       den Hirnhäuten verursachen können, wobei ein Zusammenhang mit der Impfung nicht erwiesen ist.
       Zum Thema "Zecken" siehe auch [ hier ].

     - Pneumokokken-Impfung: Pneumokokken sind Erreger meist schwer verlaufender Lungenent-
       zündungen. Besonders gefährdet sind Menschen über 60 Jahre und jüngere mit Zuckerkrankheit,
       Kreislauferkrankungen u.a. Auffrisch-Impfung frühestens nach 6 Jahren.

     - Grippe-Impfung: die Virusgrippe ist eine schwere Erkältung, die oft Komplikationen wie
       Lungenentzündungen verursacht. Sie fordert jedes Jahr viele Todesopfer, besonders unter den
       Risikogruppen (siehe "Pneumokokken-Impfung"). Auch Personen, die viel Kontakt mit anderen
       Menschen haben, sollten sich impfen lassen. Da sich Grippeviren ständig verändern, muß in jedem
       Herbst neu geimpft werden. Die regelmäßige Impfung erhöht auch die Widerstandskraft gegen
       Erkältungsinfekte.

      Alle Impfungen können leichtere Beschwerden verursachen, so z.B. Schmerzen und Schwellung
      an der  Einstichstelle, Symptome wie bei leichter Grippe (Unwohlsein, Gliederschmerz, erhöhte
      Temperatur ect.). Diese Nebenwirkungen sind in der Regel harmlos und klingen meist rasch ab. Evtl.
      kann man etwas  Aspirin nehmen  örtlich Kälte anwenden. Ernstere Komplikationen sind selten.
      Nach einer Impfung sollte man sich sicherheitshalber 24 Stunden lang nicht schweren körperlichen
      Belastungen aussetzen.
 
 

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