Es gibt eine ganze Reihe verschiedener
Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden können. Zwei
davon kommen in Deutschland häufiger vor:
1) die FSME (Frühsommer-Meningo-Enzephalitis):
dabei handelt es sich um eine Viruserkrankung, die besonders die Hirnhäute und das Gehirn selbst befällt. Die Entzündung des Zentralnervensystems kann bleibende Schäden verursachen, der Verlauf ist häufig schwer. Diese Krankheit kommt nur in ganz bestimmten Gebieten in Deutschland (z.B. Schwarzwald, Bayerischer Wald) und Europa (z.T. Österreich, Balkan, Skandinavien) vor. In diesen sog. Endemiegebieten trägt ca. jede 50. - 100. Zecke den Erreger in sich. Die einzige Möglichkeit zur Vorbeugung ist die Impfung, die allerdings in einer Häufigkeit von ca. 1:30000 Krankheitserscheinungen verursachen kann (diese traten im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung auf, ohne daß die Impfung als eindeutige Ursache identifiziert werden konnte) . Ein ausreichender Impfschutz wird ca. 1 Woche nach der 2. Impfung erreicht, die Impfungen können kürzestens in 7-tägigem, besser 2-3 wöchigem Abstand verabreicht werden. Eine dritte Impfung nach 1 Jahr frischt den Impfschutz auf, weitere Auffrischungen sind ca. alle 3 Jahre erforderlich. Die Impfung ist kassenüblich.
Die FSME-Impfung gehört zu den sogenannten
"Indikations-Impfungen" und sollte nur verabreicht werden, wenn jemand
in einem Endemiegebiet wohnt oder dort Urlaub in freier Natur machen will.
2) die Lyme-Borreliose oder Erythema migrans:
Dabei handelt es sich um eine Infektion
mit langsam wachsenden Bakterien (Borrelien). Um den Zeckenstich herum
entsteht eine schmerzlose Rötung der Haut, die sich langsam im Laufe
von Tagen und Wochen ausbreitet und in der Mitte wieder abblaßt.
Später, u.U. nach Jahren, kann es zum Befall innerer Organe, der Gelenke
und des Nervensystems kommen. Wenn der Verdacht auf eine Infektion mit
Borrelien besteht, sollte möglichst bald nach dem Zeckenbiß
mit einem Antibiotikum behandelt werden. Nachkrankheiten können damit
verhindert werden. Eine Impfung gegen Borreliose gibt es nicht.
Prinzipiell
sollte jede Zecke möglichst bald entfernt
werden. Borrelien werden wahrscheinlich erst nach 48 Stunden
übertragen. Zecken sind nur wenige Millimeter groß. Wenn sie
sich mit
Blut vollgesaugt haben können sie bis ca. Erbsgröße
erreichen.
Früher wurde empfohlen, die Zecken mit Alkohol oder
Nagellackentferner
abzutöten. Davon wird heute dringend abgeraten, da die sterbende
Zecke
erbricht und somit erst recht Erreger übertragen kann. Nach
neuesten
Erkenntnissen soll man die Zecke möglichst nah an der
Hautoberfläche
mit einer Pinzette packen und mit einer Drehbewegung herausziehen.
Dabei
bleiben oft Reste des Kopfes in der Haut, die später vom Arzt
entfernt
werden sollten. Dabei wird auch der Impfschutz für Tetanus
überprüft.